Die Sache mit dem Glück

Ich - eine ständig Suchende nach der komplexen Formel, die zu dem führt, was man Glück nennt.
Aus Zeitungsartikeln, Dokumentationen und Podcasts weiß ich, dass ich mich auf meiner Suche in guter Gesellschaft befinde. Die Suche nach dem Glück scheint zum Volkssport geworden zu sein.


Glück - ein Zustand, in dem die Sehnsucht in mir gestillt ist, in dem die Suchende zur Findenden wird.
Das zumindest ist meine Definition.
 
Sehnsucht – geht mit der Präposition "nach" Hand in Hand.
Somit ist es die Sehnsucht nach ...
... Gedanken, die verweilen können und nicht wie durch eine innere Uhr angetrieben, beständig weiter hasten müssen – es gibt am Ende nichts zu gewinnen, dafür aber jede Menge Augenblicke zu verlieren,
... einem Selbstwert, der sich nicht ausschließlich von erbrachten Leistungen ernährt,
... "leben" und "nachdenken" als zwei unabhängige Variablen, die nicht zwangsläufig miteinander korrelieren,
... dem Gefühl, dass Erlebtes Bedeutung hat, auch wenn man es ungefiltert mit niemandem außer sich selbst teilt.
 
 
 
Glück ist also, wenn die Sehnsucht schweigt.
Und die Sehnsucht schweigt, wenn ich mich in den Moment fallen lasse, ohne die Angst, wieder aus ihm herauszufallen - wie als Kind, da hatte man auch keine Angst vor dem Aufprall.
 
 
Furchtlos in die schönen Momente fallen lassen, die das Leben einem anbietet, das ist meine Formel zum Glück – gar nicht so komplex.
Ich kann also aufhören zu suchen, denn es gibt nichts zu finden.
 
 
 
 
Frühe Abendsonne taucht den alten Garten, der bestimmt einige Geschichten zu erzählen hat, in ein warmes, wohliges Licht.
Leichter Sommerwind bewegt die Blätter der Bäume sanft hin und her – freudig tanzende Schatten auf meinem Gesicht.
Kaputter Maschendrahtzaun, hohes Gras, kreuz und quer wachsende Büsche und Bäume, heruntergefallenes Obst, der Duft von Äpfeln.
Mein Kopf im Gras, meine Augen im Himmel, meine Gedanken im Jetzt
– kein Gestern, an das ich mich klammere, kein Morgen, von dem ich träume, keine Seite an mir offen, die ich optimieren will, kein Filter nötig, den ich dem Bild vor meinen Augen überstülpen muss.
Ich lasse mich in den Moment fallen, lasse mich zur Abwechslung mal von ihm und nicht von meinen Gedanken tragen.
Der Garten erzählt. Die Sehnsucht schweigt. Ich bin glücklich.

Kommentare

  1. Lovely topic to cover. Very interesting finding out what makes people happy!

    www.fashionradi.com

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  2. Sehr schön geschrieben :).

    Liebe Grüße
    Priscilla

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  3. Richtig schöner Beitrag, ganz toll geschrieben!

    Liebe Grüße
    Jimena von littlethingcalledlove.de

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  4. Super schön, habe ihn heute unter meinem neuen Ampelschirm bei schönstem Wetter gelesen und war hin und weg.Wally

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  5. Great post about happiness!

    Natalie
    www.lucyandtherunaways.com

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  6. Ich glaube dass man immer glücklich sein kann wenn man loslässt und friedlich alles annimmt, das ist. Mir hat es total geholfen jegliche Erwartungen daran, was im Leben passiert, als auch daran, wie es mir in bestimmten Situationen gehen sollte, loszulassen. Es wird immer schöner alle Emotionen einfach nur von außen zu beobachten ohne sie zu bewerten.
    Dein Blog ist aber wahnsinnig schön :) Du hast mich auf jeden Fall als neue Leserin dazugewonnen, ich liebe diese Themen einfach <3
    Alles Liebe, Lea von http://leachristin.com

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    1. Liebe Lea, zunächst vielen Dank für deine Worte. Ich freue mich sehr, wenn dir meine Beiträge gefallen! Zu dem was du über das "Glücklichsein" geschrieben hast, kann ich dir nur zustimmen. So vieles im Leben ist eine Frage der Einstellung und Perspektive.
      Hoffentlich bis bald und liebe Grüße!
      Anne

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